Gestern, Sonntagmorgen, kurz nach 08.30 Uhr deutscher Zeit. Bei den Australian Open spielt der deutsche Tennisspieler Micha Zverev im Achtelfinale gegen die Nr. 1 der Welt, gegen den derzeit besten Tennisspieler dieses Planeten, gegen Andy Murray. Zverev ist klarer Außenseiter.
Wobei: „Spielt“ ist an dieser Stelle falsch. Soeben hat der Gewinner seinen ersten Matchball genutzt und die Partie gewonnen. 15.000 Zuschauer stehen und feiern den Sieger mit stehenden
Ovationen. Das gesamte Stadion erlebt die Sensation und bejubelt Micha Zverev.
Der Sieg an sich ist schon beeindruckend. Noch mehr beeindruckt mich die Art und Weise wie er das Unmögliche geschafft hat. Über 4 Stunde spielt Micha Zverev konsequent Serve and Volley. Für
Nicht-Tennisspieler: Nach jedem eigenen Aufschlag rückt Zverev direkt ans Netz vor, um dort den Punkt zu gewinnen. Selbst wenn Andy Murray aufschlägt, sucht Zverev immer wieder den Weg nach
vorne.
Was ist daran so besonders?
Heutzutage sehen wir kaum noch Serve and Volley-Spieler. Die Gegebenheiten und die weiterentwickelten Tennisschläger lassen diese Form kaum noch zu. Gefühlte 98% der Punkte werden
von der Grundlinie entscheiden. Selbst auf dem Rasen des Tennis-Mekkas Wimbledon ist diese offensive Spielform kaum noch zu sehen.
Zverev jedoch zieht sein Spiel beharrlich durch. Im Interview nach dem Match sagt er „Ich war wie im Tunnel.“ – voll fokussiert. Wenn er einmal nicht den Weg nach vorne findet, bearbeitet er
seinen Gegenüber mit der stark unterschnittenen, einhändigen Rückhand (Slice). Auch dieser Schlag ist im Jahr 2017 sehr ungewöhnlich. Fast alle Cracks spielen die Rückhand doppelhändig und mit
Top Spin. Zverev gewinnt das Match seines Lebens. Die Betrachter sind sich einig: Er gewinnt die Herzen der Zuschauer - nicht nur überraschend sondern auch völlig verdient.
Wie konnte ihm das gelingen?
Gäbe es dazu eine Schlagzeile würde sie vermutlich lauten: Erfolg durch Andersartigkeit. Doch nur überraschen reicht alleine nicht aus – es muss
auch zu dem Spieler passen. Zverev wusste, was er sich zutrauen kann. Er wusste auch, womit er keine Erfolgschancen hatte. Seine Match-Strategie hat er beharrlich bis zum letzten Ballwechsel
durchgezogen.
Das Zverev-Prinzip gilt nicht nur für Tennisspieler. Seine Einstellung und sein Vorgehen erinnert mich sehr an die Disziplin Kundenbeziehung. Dafür ist es eine echte Benchmark,
denn...
Auch ich fühle mich oft dem Reiz der Vielfalt ausgesetzt. Micha Zverev hat mir mit seinem Viertelfinaleinzug ein echtes Ass serviert, das ich gerne im Ärmel behalte.
Ich wünsche Ihnen viele „Advantages“.
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